Lieben und lieben lassen by Phillips Carly

Lieben und lieben lassen by Phillips Carly

Autor:Phillips, Carly
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Heyne TB
veröffentlicht: 2016-07-26T00:00:00+00:00


8

Als Dylan erwachte, war das Bett neben ihm leer. Olivia hatte bereits geduscht und packte gerade ihren Koffer, als er sich aus dem Bett quälte. Sie lächelte ihn an, er erwiderte ihr Lächeln, aber sie wechselten kein Wort.

Er wusste nicht, was er sagen sollte, war noch zu überwältigt von den Ereignissen der vergangenen Nacht und ihren emotionalen Auswirkungen. Es würde eine Weile dauern, bis er das alles verarbeitet hatte, und ihrem Schweigen nach zu urteilen erging es ihr ähnlich.

Er war bereit gewesen, aufs Ganze zu gehen, und hatte angenommen, er sei auf alles gefasst, aber wie es schien, war es eine Sache, bis über beide Ohren in eine Frau verliebt zu sein, und eine ganz andere, sich mit dem auseinanderzusetzen, was man während und nach einer derart gefühlsbetonten sexuellen Vereinigung empfand.

Auch auf dem Weg zum Flughafen sprachen sie nur das Nötigste, und kaum saßen sie in der Maschine, schlief Olivia ein – diesmal allerdings nicht mit dem Kopf an seiner Schulter, sondern von ihm abgewandt.

Dylan fuhr sich mit der Hand über die Augen und stellte die Rückenlehne des Sitzes zurück.

Noch nie hatte er so viel für eine Frau empfunden, und es ängstigte ihn zutiefst. Nicht, weil er sich seiner Gefühle nicht sicher gewesen wäre. Ganz im Gegenteil. Genau das war das Problem.

Die Frau, die er liebte, hatte die traumatischen Erlebnisse, die sie hinter sich hatte, nicht verarbeitet, sondern bloß verdrängt. Und wenn er eines wusste, dann, dass einen die Gespenster der Vergangenheit früher oder später immer einholten. Blieb nur zu hoffen, dass ihre Beziehung es einigermaßen schadlos überstehen würde, wenn Olivia von den ihren heimgesucht wurde.

***

Die Woche nach dem Pro Bowl verging wie im Flug. Wie üblich hatte sich in Olivias Abwesenheit einiges an Arbeit angehäuft. Doch das machte ihr nichts aus, im Gegenteil; es beflügelte sie sogar, wenn sie alle Hände voll zu tun hatte. Am Mittwoch musste Dylan unerwartet zu einem Meeting an der Westküste, wo sich das Hauptquartier der Hotelkette befand, mit der Miami Thunder geschäftlich verbandelt war. Wie es aussah, würde er ein paar Tage dort bleiben müssen. Da sie sich somit an entgegengesetzten Enden des Kontinents befanden, konnten sie zwischen seinen Besprechungen lediglich ein paarmal kurz telefonieren. Ihr letztes Beisammensein war geradezu Furcht einflößend intensiv gewesen für eine Frau, die sonst nur oberflächliche Beziehungen einging. Sie hatte sich ein klein wenig von ihm zurückgezogen, um sich zu sammeln, und dann war er auch schon abgereist. Nachdem sie die Woche davor praktisch Tag und Nacht miteinander verbracht hatten, war das ein ziemliches Kontrastprogramm, und sie hatte das Alleinsein schon sehr bald satt. Er fehlte ihr schrecklich, und er konnte noch nicht genau sagen, wann er zurückkommen würde. Wie auch immer, sie konnte es kaum erwarten, bis er wieder da war.

Am Freitagabend kehrte sie völlig erschöpft nach Hause zurück und schlief ein, sobald sie im Bett lag. Es kam ihr so vor, als wäre erst eine halbe Stunde vergangen, da klopfte jemand an ihre Zimmertür.

Olivia zog sich stöhnend das Kissen über den Kopf, doch der Krach wollte nicht aufhören.



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